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erstellt von Kurt am 18.08.2021 / letzte Änderung am 02.10.2021
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Mit dem Rad um den Genfer See und zum Dach Europas - dem Mont Blanc
Diese Radtour wurde mit Berr Reisen durchgeführt.
Übersicht
Tag 1 - Bus-Anreise, Radtour: Morges - Chavannes-de-Bogis
Die Wetteraussichten Anfang August 2021 waren nicht rosig. So fuhren wir mit gemischten Gefühlen in Rosenheim los. Schon in der Schweiz, kurz vor unsere ersten Tagesetappe, zog sich der Himmel von Westen her zu. Hinter dem Neuburger See baute sich eine kräftige Regenfront auf, und unser Bus bekam das erste Nass von oben ab. Das kann ja gut losgehen, dachten wir.
Wir starteten nicht wie in der Beschreibung angekündigt in Lausanne, sondern 14 km weiter westlich in Morges direkt am Genfer See. Hier war es dann trocken. Während die Räder von Michi und Matthias (beide Berr) ausgeladen wurden, unternahmen wir einen kleinen Rundgang zum See. Schnell warfen wir ein Blick auf das imposante Chateau Morges und machten ein paar Bilder vom See am Port du Chateau (Vieux Port). Durch den angrenzenden schönen, kleinen Park ging es dann schon wieder zurück zum Bus. Die Räder waren ausgeladen, und es konnte los gehen.
Relativ schnell hatten wir die bebauten Gebiete hinter uns gelassen und radelten angenehm auf ruhigen Wegen etwas abseits vom See dahin. Ca. 5 km nach dem täglichen Start der Tour gab es eine kurze Pause, um, wie gesagt wurde, alle verschiedenen Parameter zu überprüfen, wie Sattelhöhe, Anpassen der Kleidung (warm/kalt) usw.
Im Wechsel entfernten wir uns ein wenig vom See und kamen dann wieder dicht in Ufernähe. Grundlage der Tour war heute der Radweg "Route du Rhone - Etappe 7". Nach etwa 10 km bei der Ortschaft Allaman rückten wir den Weinbergen näher, die zum Weinanbaugebiet "La Côte" gehören.
Die Seite www.vins-de-la-cote.ch schreibt dazu:
Zwischen Genfersee und den ersten Ausläufern des Jura liegt das Anbaugebiet von Nyon, das zweitgrösste im Kanton. Die Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 400 bis 480 Metern auf den besten Hängen, wo sie von einem für den Rebbau günstigen Mikroklima profitieren. Dank der Nähe zum See, der geringen Niederschläge und der intensiven Sonneneinstrahlung im Sommer wird Nyon als das südländische Anbaugebiet der Region La Côte bezeichnet. Die Gesamtfläche von 267 Hektaren ist hauptsächlich mit Chasselas, Gamay und Pinot Noir bepflanzt, dazu kommen verschiedene rote und weisse Spezialitäten.
Nach 32 km erreichten wir Nyon, eine politische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Distrikts des Kantons Waadt in der Schweiz. Vom Schloss am Ostende der Altstadt hat man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und den Genfer See. Wir blieben jedoch entgegen der schwammigen Beschreibung von Berr nicht in Nyon, sondern radelten noch zehn Kilometer weiter, um in der Gemeinde Chavannes-de-Bogis in dem abgelegenen "Everness Hotel" unsere heutige Unterkunft zu beziehen.
Die überforderte Bedienung zum Abendessen verstand leider nur französisch, englisch hätten wir bei der Größe dieser Einrichtung zumindest erwartet. Dafür waren die Preise für die Getränke astronomisch, 0,7 l Wasser 9 Franken, 1/8 Wein 7 CHF, Bier 0,33 6 CHF, was aber wiederum nicht an der Bedienung lag. Das Essen war annehmbar, die Zimmer allerdings sehr klein.
Tag 2 - Radtour: Chavannes-de-Bogis - Annecy
Die 100 Höhenmeter Abfahrt vom Hotel an den See gestaltete sich als sehr frisch. Unten angekommen hätten wir eigentlich auf dem Radweg bleiben können, aber unser Tourenguide entschied sich lieber für die viel befahrene Hauptstraße. Der Radweg wäre nur 500 Meter länger gewesen. Wenn man dann die blumigen Texte in der Berr-Reisebeschreibung liest, hat man so seine Zweifel:
"Perfekt vorbereitet, wissen unsere versierten Radguides genau, wo es etwas Sehenswertes zu entdecken gibt. Die Strecken haben sie im Vorfeld bereits abgefahren und kennen die Routen wie ihre Westentasche."
Bei RoRadln verfahren wir ebenso, wie im vorigen Absatz beschrieben, nur wir halten uns auch an unsere Prinzipien.
Die anschließende 13 Kilometer lange Fahrt durch Genf mit einer Gruppe von 24 Personen war extrem nervig. Die Teilnehmer wurden durch unzählige Ampeln immer wieder getrennt, sodass ständiges Warten angesagt war. Im Zentrum, auf der Rhonebrücke, kurz nachdem der Fluss den Genfer See verlassen hat, legten wir einen Aufenthalt von 30 Minuten ein. Ein besserer Platz für die Pause wäre allerdings der nur 800 Meter entfernte Park gewesen, wo der weitere Verlauf uns anschließend hin führte (apropo Westentasche s.o.). Hier hatten wir einen schönen Blick auf den See mit seiner 140 m hohen Fontäne (Jet d’eau), dem Wahrzeichen von Genf.
Nach zwei Stunden hatten wir die Stadt endlich hinter uns gelassen und überquerten die französische Grenze. Wie eine unüberwindbare Wand stand jetzt der Berg "Honzon Saleve" vor uns. Man konnte jedoch schon die Seilbahn sehen, die uns auf den Gipfel hieven sollte. Wir trafen uns am Bus, die Fahrkarten wurden verteilt, und in 3er-Gruppen ging es samt den Fahrrädern hinauf auf den Berg.
Oben bot sich eine gewaltige Aussicht auf das Genfer Becken mit Stadt und See. Nach einer Pause von einer halben Stunde ging es weiter. In der Reisebeschreibung hieß es dazu:
Oben angekommen erwartet uns eine lange Abfahrt nach Annecy.
Dementsprechend preparierten wir uns mit allerlei wärmenden Kleidungsstücken. Doch wie so oft bei Berr-Reisen kam es anders. Es war zwar richtig, dass es nach Annecy ca. 1140 Höhenmeter bergab ging, jedoch auch 520 Höhenmeter bergauf. Und 200 von denen hatten wir sofort vor uns, dann 100 Meter hinab, um die nächsten 200 in Angriff zu nehmen. Nicht alle Teilnehmer hatten aufgrund dieser Fehlinformation ihre Akkuleistung darauf ausgerichtet.
Kurz hinter dem Ort Cruseilles überspannten zwei Brücken eine Schlucht des Flusses Les Usses. Die eine war neuer Bauart auf der Straße D1201 und die andere älter mit dem Namen "Pont Charles-Albert". Diese besichtigten wir, bevor es weiter ging und uns nach Villy-le-Pelloux ein weiterer Anstieg von über 100 Höhenmetern erwartete.
Knapp zehn Kilometer vor unserem Ziel in Annecy war es dann soweit: Nach einer steilen Abfahrt entgegen einer Einbahnstraße hatte sich die Gruppe unfreiwillig geteilt. Der Schlussmann und eine weitere Person, deren Akku leer war, fehlten. Nach langer Suche fand unser Guide die Beiden wieder, und die Tour konnte nach Annecy fortgesetzt werden.
Bei Berr ist es leider so, dass trotz großer Gruppen keine Tracks unentgeltlich herausgegeben werden, auch nicht an den Schlussmann. Der steht lediglich mit dem Tourenguide per Walky Talky in Verbindung. So sind solche Pannen vorprogrammiert. Ist man also nicht auf durchgehenden Radwegen unterwegs, sind an jeder Abzweigung Stopps von Nöten. Auch werden die Radler/innen über die Höhen im Unklaren gelassen, um, wie es von Mitreisenden begründet wurde, die Teilnehmer nicht von der Anmeldung zu der Reise abzuhalten. Ich finde mehr Klarheit wäre fairer. RoRadln verteilt bei jeder Tour den Track an alle Tourteilnehmer die es wünschen und zwar ohne Bedingungen.
Durch diese lange Wartezeit setzte dann noch kurz vor dem Ziel Regen ein, sodass wir triefend nass in Annecy, dem Venedig der Alpen ankamen. Die Stadt war voll von Menschen und sich stauenden Autos, ein Radweg zum Busparkplatz nicht vorhanden, oder wir haben ihn übersehen. Die letzten Meter zum Bus waren jedenfalls chaotisch.
Unsere Unterkunft, das Ibis Hotel lag mitten im Zentrum. Das Zimmer war etwas größer, die Getränke im Preis ok, das Essen abgesehen vom Salat und dem Dessert gewöhnungsbedürftig (gekochte Schweinswurst auf einer undefinierten Nudelpampe). Eine Mitreisende, welche die Hauptspeise verweigerte, bekam von der Bedienung zu hören: "You have to eat it." Man hätte sich vielleicht besser als Vegetarier ausgeben sollen, um zumindest eine Gemüselasagne zu bekommen, die wohl ganz gut war, aber wer weiß das schon vorher.
Tag 3 - Radtour: Annecy - Albertville, Busfahrt: Chamonix
Leider hatte das Wetter gehalten, was der Wetterbericht versprochen hatte. Konnten wir gestern schon nicht die Lage unseres Hotels mitten in dem beschaulichen Ort für einen kleinen Rundgang ausnutzen, war das Wetter heute keinen Deut besser. Es regnete.
Heute stand die dritte Radl-Etappe auf dem Programm. Die Hälfte der Gruppe entschied sich fürs radeln, der Rest fuhr mit dem Bus. Da ich ein Schönwetter-Radler bin, bevorzugte ich die Gruppe-2. In dem Ort Duingt trafen wir das erste Mal auf die Radlgruppe. Der Ort wird geprägt von der imposanten Burg "Chateauvieux", die auf einer vorgelagerten Halbinsel thront. Nach den obligatorischen Fotos trennte sich die Gruppe wieder. Waren wir anfangs entlang der Hauptstraße zu der Burg gewandert, fanden wir zurück zum Bus einen schönen Weg durch den netten, kleinen Ort.
Das nächste Treffen mit der Radlgruppe war in Faverges vorgesehen. Hier konnten wir aber mit dem Bus nicht hinein, da im Zentrum ein Wochenmarkt stattfand. So wählte der Bus die Umgehung und wir wanderten bewaffnet mit Schirm und Regenkleidung in die Stadt, erwarben ein paar kulinarische Leckereien, die wir zusammen mit dem unvergleichlichen französischem Baguette wieder zurück im Bus verspeisten. Die Radler sahen wir bei diesem Intermezzo nicht. Nachdem wir die einen oder anderen verloren geglaubten Passagiere wieder eingeladen hatten, ging die Fahrt weiter nach Albertville.
Hier, bei der Auffahrt nach Conflans, sahen wir die Gruppe in einer Bar sitzen. Am nahen Busparkplatz trafen wieder alle zusammen. Conflans, ein Ortsteil von Albertville, ist ein malerischer Ort, der hoch über der Stadt liegt. Selbst das regenerische Sauwetter konnte diesem Flecken seinen Charme nicht nehmen. Nach der Besichtigung stand jetzt unsere gemeinsame Busfahrt nach Chamonix bevor. Der 80 Kilometer lange Weg führte durch ein sehr schönes, aber enges Tal, wo unser Busfahrer sein ganzes Können zeigte. Leider war das Wetter so schlecht, dass kaum Sicht möglich war.
Im Zentrum von Chamonix bezogen wir unsere Zimmer (mit Balkon) im Hotel Prieure - Best Mont Blanc, die wohl schönste Bleibe dieser Reise. Das Abendessen war gut, die Getränkepreise dem touristischen Ort angepasst.
Tag 4 - Chamonix, Seilbahn: Aiguille du Midi (Mont Blanc)
Es regnete nicht mehr und die ersten Blicke auf die Viertausender wurden frei. So konnten wir direkt vom Hotel den höchsten Berg Europas in Augenschein nehmen. Nach dem Frühstück gingen wir gemeinsam zur Talstation auf 1030 Meter. Die Aiguille du Midi (3842 m) ist ein felsiger Vorposten im Mont-Blanc-Massiv südlich von Chamonix und überragt das Stadtzentrum um 2800 m. Das war heute unser Ziel.
Wikipedia schreibt dazu:
1955 wurde die Seilbahn Télépherique de l’Aiguille du Midi eröffnet. Sie führt von Chamonix in zwei Sektionen auf die Felsspitze. Von der Mittelstation auf der Plan de l’Aiguille (2310 m) hängt das Seil ohne Zwischenstützen kilometerlang und 1467 Meter hoch bis zur Bergstation. Dabei fährt die Bahn zunächst hoch über den Gletscher Les Pelerins, bevor es entlang der Nordseite der Aiguille du Midi aufwärtsgeht. Bei der Eröffnung galt sie als die höchste Seilbahn der Welt (Höhe der Bergstation: 3777 m). Diesen Titel hat die Bahn inzwischen verloren, ist aber nach wie vor die zweithöchste Seilbahn Europas nach der Bahn auf das Klein Matterhorn in Zermatt. Die Bergstation und die dazugehörige Panoramaterrasse, Restaurant und Café gehören zu den meistbesuchten touristischen Attraktionen von Chamonix. Die schnelle Auffahrt führt bei empfindlichen Personen oft zu Kopfschmerzen und anderen Symptomen der Höhenkrankheit.
Das Wetter hatte sich zwar leicht gebessert, aber eine ungehinderte Sicht war uns doch verwehrt. Immer wieder zogen Wolken umher und verdeckten den einen oder anderen Gipfel. Nach Rückkehr im Tal, besichtigten wir die Stadt, die sehr touristisch ist und wenig Substanz hat. Sehenswert sind Bahnhof Glacier Express, SNFC und der Bergsteigerfriedhof.
Tag 5 - Zugfahrt: Vallocine, Radtour: Vevey (Genfer See)
Das Wetter zeigte sich heute von seiner besten Seite, so als wollte es uns an den vorangegangenen Tagen eins auswischen. Blauer Himmel und beste Sicht verabschiedeten uns von Chamonix mit herrlichen Blicken auf den Mont Blanc.
Nach dem Fühstück ging es zu Fuß zum Bahnhof SNFC, um mit dem Zug nach Vallorcine an der Grenze zur Schweiz zu fahren. Die Räder wurden mit dem Bus transportiert. Hier sollte eigentlich die Radtour beginnen. Jedoch brachte uns der Bus noch weitere 11 km und 250 hm auf den Pass Forclaz auf 1527 m, dann ging über 1100 m hinab ins Tal. Zunächst begleiteten wir die Dranse, einen Nebenfluss der Rhone, bis zu deren Mündung in die Rhone.
Wikipedia schreibt dazu:
Die Rhone ist ein Fluss von etwa 807 km Länge, davon 264 km in der Schweiz und 543 km in Frankreich. Es ist der wasserreichste Strom Frankreichs. ... Die Rhone entspringt im schweizerischen Kanton Wallis am Fuß des Rhonegletschers. Nach dem Verlassen der Alpen durchfließt sie den Genfersee. In Südfrankreich mündet sie mit einem Delta ins Mittelmeer.
Etwas flussabwärts wartete dann der Bus auf uns. Ein großer Biergarten-Schirm von Auerbräu und Biertische ließen heimische Biergarten-Atmosphäre aufkommen. Michi hatte uns ein köstliches Mittagessen zubereitet, da das viel gepriesene "Drei-Gänge-Menü" bestehend aus Debreziner, Brot und Senf bisher nicht den nötigen Zuspruch gefunden hatte. Zwei Reiterinnen hielten inne. Es war eine Schweizerin und eine hier lebende Münchnerin. Sie waren durch die Aufschrift "Rosenheimer Bier Spezialitäten" aufmerksam geworden. Wir schenkten ihnen je eine Flasche Bier, als Gruß an die Heimat.
Nach dieser angenehmer Rast ging es auf der anderen Uferseite weiter. Dann versperrte uns ein Bauzaun die Weiterfahrt. Den Hinweis dazu hatten wir wohl aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht wahrgenommen. Also ging es den gleichen Weg zurück, um dann der Umleitung zu folgen. Nur war diese leider nicht ausgeschildert, und es blieb uns überlassen, wann wir wieder auf den Rhone-Radweg zurück konnten. Es war eine kleine Irrfahrt über belebte Straßen. Endlich, nach acht Kilometern erreichten wir wieder den Rhone Radweg.
Jedoch im Großen und Ganzen sind Flussradwege wie dieser auf die Dauer etwas eintönig. Da sucht man schnell am Wegesrand nach Abwechslung. Auf einer Anhöhe gleich einer mittelalterlichen Burg thronte ein Gebäude mit hohem Schornstein auf dem Berg. Es ist ein stillgelegtes Kraftwerk, das mit Schweröl beheizt wurde. Der ungewöhnliche Standort am Hang wurde gewählt, damit die Rauchgase besser abziehen können.
Wir näherten uns immer mehr der Rhone Mündung in den Genfer See. Ein letztes Mal überquerten wir den großen Alpenfluss, bevor er im See verschwand und radelten nun gen Osten auf den Ort Villeneuve zu. Eine sehr große Wasserlache, verursacht durch den Rückstau von Vieux-Rhone, versperrte uns den Weg. Hindurch oder drum herum. Jeder entschied selbst. Diejenigen, die durch das Wasser fuhren, hatten hinterher saubere Räder, den anderen klebte anschließend der Baatz am Gefährt.
In Villeneuve war leider die schöne Wegführung zu Ende. Eigentlich sollte hier laut Reisebeschreibung unsere heute Bleibe sein. Aber wie das bei Berr so ist, der Katalog scheint nur als Anhaltspunkt zu dienen. Vieles wird einfach im Nachhinein abgeändert.
So mussten wir hier auf die Straße zusammen mit dem stinkendem Verkehr und vielen Baustellen, die uns Radler zusätzlich behinderten. Links grüßte jetzt das imposante Chateau Chillon. Durch eine weitere Baustelle schoben wir die Räder über die alte Holzbrücke hinüber zum Chateau.
Nach einem Fotostopp mussten wir wieder über die Brücke zurück auf die ungeliebte Straße, weil der Weg am See zu überlastet wäre. Bis nach Vevey reihte sich jetzt eine Stadt an die andere. Besonders anstrengend war es durch Montreux. Warum der autofreie Weg direkt entlang vom Seeufer verschmäht wurde, erschließt sich mir nicht. Vielleicht kamen wir bei dem ambitionierten Tagesprogramm mit den vielen Teilnehmern und den daraus resultierenden langsameren Vorankommen schneller auf diesem Straßentyp voran. Nach 75 km erreichten wir das Hotel.
Tag 6 - Radtour: Vevey - Lausanne, Bus-Rückreise
Heute stand die letzte Radetappe an, durch das malerische Lavaux. Das ist ein Weinbaugebiet im Kanton Waadt in der Schweiz am nordöstlichen Ufer des Genfersees. Es erstreckt sich zwischen Lausanne und Vevey auf über 805 Hektaren, auf denen seit dem 12. Jahrhundert steile Terrassen angelegt worden sind. Im Dezember 2005 nominierte das Schweizer Bundesamt für Kultur das Lavaux als UNESCO-Welterbe. (Wikipedia)
Doch wir radelten nicht wie geplant durch diese herrliche Kulturlandschaft, sondern rollten hinab zur Hauptstraße, um dieser samt nervendem Verkehr für 12 Kilometer zu folgen. Dann kam es der Tourenführung doch noch in den Sinn, uns ein kurzes Stück dieser herrlichen Route zu gönnen. Dafür mussten wir extrem steil ansteigen, geschätzte 15-20 Prozent, um dann gleich wieder hinab zu brausen. Berr darauf angesprochen erklärte man uns, der Weg durch die Weinberge sei zu hüglig gewesen. Was war dann an dem vorgenannten Anstieg nicht hüglig, frage ich mich.
Nach weiteren acht Kilometern, vornehmlich auf der Hauptstraße erreichten wir den Bus, luden die Räder ein, fuhren zum Bahnhof von Lausanne, um Coronatests durchzuführen und traten dann die Heimfahrt an.
Fazit
Das war unsere zweite Radreise mit der Firma Berr. Schon bei der ersten Reise Algarve und Andalusien habe ich viele Ungereimtheiten zwischen Katalog und tatsächlicher Reiseausführung angemerkt. Nachdem sich dieses Jahr schon einige RoRadler angemeldet hatten, taten wir es ihnen gleich und starteten einen weiteren Versuch einer organisierten Radreise.
Nach den Erfahrungen unserer bisherigen Berr-Radreisen hält sich jedoch die Lust an einer erneuten Veranstaltung mit Berr in Grenzen.
Die GPX-Tracks
Dem Bericht habe ich einen zusammengestellten Track beigefügt, so wie die Gesamttour gefahren wurde. Die gerade Linie von Albertville nach Vallocine stellt die Bus- und die Bahnfahrt dar.
Rosenheim, im August 2021
Kurt Schmidt
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